Sprachentwicklung: 1. und 2. Lebensjahr

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Kuchen zum 2. Geburtstag
 

Zusammenfassung:

Im ersten und zweiten Lebensjahr beginnen Kinder, erste Laute und Silben zu bilden, wie „mamama“. Ab etwa einem Jahr sagen sie erste Wörter und verstehen schon einfache Sätze. Mit zwei Jahren kombinieren sie einfache Wörter zu ersten Sätzen und stellen ihre ersten Fragen. Kinder nutzen Mimik, Gestik und Blickkontakt, um zu kommunizieren.


Lassen Sie uns gemeinsam einen Überblick über die wichtigsten Meilensteine der Sprachentwicklung in den ersten beiden Lebensjahren werfen.

Artikulation

  • 1. Lallphase: Mit dem 3. und 4. Lebensmonat probieren Babys alle Laute aus, auch solche, die nicht in der Muttersprache vorkommen. Dies dient der Wahrnehmung im Mundbereich und fördert die Entwicklung der Artikulationsfähigkeiten.

  • 2. Lallphase / „Brabbeln“: Ab etwa 10 Monaten experimentieren Babys mit verschiedenen Lauten, Silbenketten und Silbenkombinationen aus der Umgebungssprache, wie „mamama“ oder „dadada“. Dabei ahmen sie Sprachmelodien und Lautketten der Muttersprache nach.

  • Konsonanten: Zunächst werden einfache Konsonanten wie „m“, „b“ und „p“ gebildet, die wichtige Bausteine für die spätere Aussprache sind.

Wortschatzentwicklung

  • Erste Wörter: Mit etwa einem Jahr sprechen die meisten Kinder ihr erstes Wort. Im zweiten Lebensjahr erweitern sie ihren Wortschatz, können oft schon 50 Wörter oder mehr sagen, darunter Hauptwörter wie „Ball“ und „Auto“.

  • Verstehen: Kinder verstehen schon vor dem aktiven Sprechen viele Wörter und einfache Sätze. Sie reagieren auf ihren Namen und erfassen Bedeutungen durch Mimik, Gestik und den Zusammenhang in der Umgebung.

Satzbau

  • Erste Sätze: Mit etwa zwei Jahren beginnen Kinder, einfache Zwei- und Dreiwortäußerungen zu bilden, zum Beispiel „Mama lieb“ oder „Papa weg“. Dabei nutzen sie erste grammatikalische Strukturen und verschiedene Wortarten wie Verben, Adjektive und Hauptwörter.

  • Fragen: Indem sie die Stimme anheben und die Satzmelodie verändern, stellen Kinder ihre ersten Fragen, etwa „Apfel?“ oder „Wo Ball?“. Dies zeigt den Beginn des Fragealters.

Sprachliche Interaktion

  • Blickkontakt: Kinder nutzen den Blickkontakt gezielt, um mit Erwachsenen und Bezugspersonen zu kommunizieren.

  • Zeigen und Gestik: Durch Zeigen, Nicken, Kopfschütteln und Winken machen Kinder auf Dinge aufmerksam und drücken ihre Bedürfnisse aus.

  • Reaktion: Bereits vor dem ersten Geburtstag reagieren Kinder auf ihren Namen und nehmen aktiv Kontakt zur Umwelt auf.

Hinweis zur Förderung und Beobachtung

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind in seiner Sprachentwicklung zurückliegt oder Auffälligkeiten zeigt, sollten Sie frühzeitig eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt sowie eine Logopädin oder einen Logopäden zur genauen Einschätzung und Förderung der Sprachentwicklung aufsuchen. Besonders wenn die zweite Lallphase ausbleibt oder Auffälligkeiten in der Kommunikation und im Verständnis auftreten, ist eine Überprüfung des Hörvermögens und der sprachlichen Fähigkeiten wichtig.

Häufige Fragen (FAQs)

Wann sollten Babys ihre ersten Wörter sprechen?

Die meisten Kinder sprechen ihr erstes Wort etwa um den ersten Geburtstag herum. Dies kann jedoch individuell variieren und ist kein Grund zur Sorge, solange das Kind aktiv Laute bildet und auf seine Umgebung reagiert.

Wie viele Wörter sollte ein Kind mit zwei Jahren sprechen können?

Mit etwa zwei Jahren können Kinder in der Regel mindestens 50 Wörter sprechen und beginnen, Zwei- und Dreiwortäußerungen zu bilden. Der Wortschatz wächst in dieser Phase schnell, oft spricht man von einer Wortschatzexplosion.

Was kann ich tun, wenn mein Kind mit zwei Jahren noch nicht spricht?

Wenn ein Kind mit zwei Jahren noch keine oder nur sehr wenige Wörter spricht, sollten Eltern dies mit einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt besprechen. Eine logopädische Abklärung kann sinnvoll sein, um mögliche Fördermaßnahmen einzuleiten. Mit zwei Jahren nennt man Kinder, welche die 50-Wort-Grenze noch nicht erreicht haben late talker. Diese sind besonders zu fördern, da sich sonst auch Spätfolgen in der Entwicklung manifestieren können.

Warum ist das Nachahmen von Lauten und Silben wichtig?

Das Nachahmen von Lauten, Silben und Sprachmelodien hilft dem Kind, die Laute der Muttersprache zu erlernen und die Artikulationsfähigkeiten zu entwickeln. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Sprechen.

Wie kann ich die Sprachentwicklung meines Kindes unterstützen?

Eltern können die Sprachentwicklung fördern, indem sie viel mit ihrem Kind sprechen, Blickkontakt halten, auf Gestik und Mimik achten und das Kind ermutigen, Wörter und Sätze nachzuahmen. Vorlesen und gemeinsames Singen sind ebenfalls hilfreiche Methoden.

Disclaimer

Unsere Blogbeiträge dienen dazu, Wissen zu teilen und über verschiedene Störungsbilder und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt und nach aktuellem Wissensstand erstellt – sie können und sollen jedoch keine persönliche medizinische oder therapeutische Beratung oder Behandlung ersetzen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder Fragen zu Ihrer individuellen Situation haben, wenden Sie sich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine erfahrene Therapeutin bzw. einen erfahrenen Therapeuten. Nur im direkten persönlichen Kontakt kann eine passende Diagnose gestellt und eine geeignete Therapieempfehlung gegeben werden.

Wir übernehmen keine Haftung für eventuelle Folgen, die sich aus der eigenständigen Anwendung oder Interpretation der hier dargestellten Informationen ergeben.

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