Mein Kind stottert, wie kann ich helfen?

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Kind spricht mit Mutter
 

Zusammenfassung

Redeflussstörungen eines Kindes können Eltern verunsichern. Doch es ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Störung gleich ist und dass es verschiedene Ursachen haben kann. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Sprachentwicklungsstörungen von einer Redeflussstörung unterscheiden können, wie Sie mit Ihrem stotternden Kind umgehen sollten und welche Unterstützung Sie erhalten können.


Stottern bei Kindern: Was Eltern wissen sollten

Viele Eltern stellen sich die Frage, ob das Stottern ihres Kindes eine vorübergehende Phase ist oder ob sie sich professionelle Hilfe suchen sollten. Um diese Frage beantworten zu können, ist es wichtig, zwischen normalen Sprechunflüssigkeiten und echtem Stottern zu unterscheiden. Etwa fünf Prozent aller Kinder im Vorschulalter zeigen Sprechunflüssigkeiten, doch nur ein Teil davon entwickelt eine echte Sprachstörung.

Normale Sprachentwicklung vs. Stottern

  • Sprachentwicklungsstörungen: Bei kleinen Kindern sind kurze Unterbrechungen im Redefluss ganz normal. Das Kind sucht nach den richtigen Worten oder wiederholt einzelne Silben. Diese Unflüssigkeiten verschwinden in den meisten Fällen von selbst und stellen keine Einschränkungen in der Sprachentwicklung dar.

  • Stottern: Beim Stottern handelt es sich um eine komplexe Sprechstörung mit wiederholten Laut-, oder Silbenwiederholungen, Dehnungen von Lauten oder Sprechblockaden. Diese Stottersymptome können mit erkennbaren körperlichen Anspannungen oder Vermeidungsverhalten einhergehen. Die Ursachen sind vielfältig und können eine genetische Veranlagung sowie neurologische Faktoren umfassen. Laut Georg Thum von der Ludwig-Maximilians-Universität München sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.

Wie gehe ich mit dem Stottern meines Kindes um?

  • Bleiben Sie ruhig: Reagieren Sie entspannt auf das Stottern Ihres Kindes. Vermeiden Sie es, das Stottern zu bewerten, zu unterbrechen oder Ihr Kind zu korrigieren.

  • Hören Sie aufmerksam zu: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie ihm zuhören und seine Sprechweise akzeptieren.

  • Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre: Vermeiden Sie Situationen, in denen Ihr Kind unter Druck gerät, schnell sprechen zu müssen. Geben Sie ihm Zeit und Raum, um seine Gedanken frei zu äußern.

  • Seien Sie geduldig: Unterstützen Sie Ihr Kind mit viel Gelassenheit und Verständnis, damit es sich beim Sprechen sicher fühlt.

  • Suchen Sie professionelle Hilfe: Wenn das Stottern länger als sechs Monate anhält oder sich verschlimmert, ist eine frühzeitige Beratung und Behandlung durch eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt sowie eine spezialisierte Stottertherapie ratsam. Die Kasseler Stottertherapie und weitere anerkannte Therapieansätze bieten effektive Behandlungsmöglichkeiten.

Wann sollte ich einen Logopäden oder eine Stottertherapie aufsuchen?

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind stottert, sollten Sie zunächst Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin aufsuchen. Diese können eine Verordnung für eine spezialisierte Sprachtherapie ausstellen. Eine frühzeitige Behandlung, idealerweise im Vorschulalter, erhöht die Chancen, dass das Kind Strategien erlernen kann, um die Stotterereignisse zu reduzieren und zu kontrollieren und Sensibilisierung für die Umgebung stattfinden kann.

Worauf sollte ich bei der Auswahl eines Therapeuten achten?

  • Spezialisierung: Fragen Sie nach, ob der Therapeut Erfahrung in der Behandlung von Stottern bei Kindern hat.

  • Therapieansatz: Informieren Sie sich über anerkannte Therapieansätze mit wissenschaftlicher Evidenz.

  • Einbeziehung der Familie: Ein guter Therapeut bezieht die Eltern in die Behandlung mit ein und gibt wertvolle Beratung und Unterstützung.

Fazit

Stottern bei Kindern ist ein häufiges Phänomen, das etwa fünf Prozent aller Kinder betrifft. Mit der richtigen Information, Geduld und professioneller Beratung können viele Kinder lernen, mit dem Stottern umzugehen oder es deutlich zu reduzieren. Frühzeitige Unterstützung ist der beste Rat, um mögliche Einschränkungen im Alltag zu vermeiden und die Sprechfreude des Kindes zu fördern.

Häufige Fragen (FAQs)

Ab wann sollte ich mir Sorgen machen, wenn mein Kind stottert?

Wenn das Stottern Ihres Kindes länger als sechs Monate anhält oder sich verschlimmert, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch wenn das Kind sichtbar unter dem Stottern leidet oder sich zurückzieht, sollten Sie einen Kinderarzt oder Logopäden aufsuchen.

Stottern sich alle Kinder in der Sprachentwicklung?

Nein, etwa fünf Prozent aller Kinder im Vorschulalter zeigen Sprechunflüssigkeiten, die jedoch meist vorübergehend sind. Echte Stottersymptome wie Wiederholungen, Dehnungen oder Blockierungen sind komplexer und sollten beobachtet werden.

Können Eltern das Stottern ihres Kindes verursachen?

Nein, Stottern hat vielfältige Ursachen wie genetische Veranlagung und neurologische Faktoren. Eltern tragen keine Schuld am Stottern ihres Kindes, auch wenn Stresssituationen als Auslöser wirken können.

Wie kann ich meinem Kind im Alltag beim Stottern helfen?

Zeigen Sie Geduld, hören Sie aufmerksam zu und vermeiden Sie es, das Kind zu unterbrechen oder zu korrigieren. Schaffen Sie eine entspannte Sprechsituation ohne Zeitdruck und ermutigen Sie Ihr Kind, in seinem eigenen Tempo zu sprechen.

Welche Therapieformen gibt es bei Stottern und wann sollte man damit beginnen?

Es gibt verschiedene anerkannte Therapieansätze, wie etwa die Kasseler Stottertherapie oder sprachtherapeutische Methoden an Universitäten. Eine frühzeitige Behandlung im Vorschulalter ist sinnvoll, da sie die Chancen erhöht, das Stottern zu überwinden oder deutlich zu reduzieren.

Disclaimer

Unsere Blogbeiträge dienen dazu, Wissen zu teilen und über verschiedene Störungsbilder und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt und nach aktuellem Wissensstand erstellt – sie können und sollen jedoch keine persönliche medizinische oder therapeutische Beratung oder Behandlung ersetzen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder Fragen zu Ihrer individuellen Situation haben, wenden Sie sich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine erfahrene Therapeutin bzw. einen erfahrenen Therapeuten. Nur im direkten persönlichen Kontakt kann eine passende Diagnose gestellt und eine geeignete Therapieempfehlung gegeben werden.

Wir übernehmen keine Haftung für eventuelle Folgen, die sich aus der eigenständigen Anwendung oder Interpretation der hier dargestellten Informationen ergeben.

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