Redeflussstörungen bei Erwachsenen     

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Junger Mann mit Redeflussstörung spricht mit älterem Herr
 

Zusammenfassung

Stottern ist eine Störung des Sprechablaufs, bei der es zu unfreiwilligen Wiederholungen, Dehnungen und Blockierungen kommt, oft begleitet von Muskelanspannung oder Körperbewegungen. Poltern ist durch ein sehr schnelles, unregelmäßiges Sprechtempo gekennzeichnet, bei dem Laute und Wörter verschluckt werden und die Sprache undeutlich klingt. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, wie Fluency Shaping, Stottermodifikation, Kombinationen, Selbsthilfegruppen und Intensivtherapien, die auf die Verbesserung der Sprechflüssigkeit abzielen. Bei der Wahl eines Logopäden/einer Logopädin sollte man auf dessen/deren Erfahrung mit der Therapie des Stotterns, die angewandten Therapieansätze und Empfehlungen von anderen achten. So kann die passende Behandlung gefunden werden, um die Sprechweise zu verbessern. 


Stottern ist eine Störung des Sprechablaufs, die sich durch unfreiwillige Wiederholungen von Lauten oder Silben, Dehnungen oder Blockierungen von Lauten auszeichnet und häufig mit Sekundärsymptomen wie Muskelanspannung oder begleitenden Körperbewegungen einhergeht. Poltern hingegen ist durch ein sehr schnelles, unregelmäßiges Sprechtempo gekennzeichnet, bei dem Laute, Silben und Wörter verschluckt werden, sodass die Sprache undeutlich und schwer verständlich klingt. Beide Redeflussstörungen können die Kommunikation und Lebensqualität der betroffenen Menschen erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen liegen oft in neurologischen Schädigungen oder Störungen des Gehirns, können aber auch im Zusammenhang mit psychischen Faktoren stehen.

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, die auf die Verbesserung des Redeflusses und des Sprachvermögens abzielen. Dazu gehören Fluency Shaping, Stottermodifikation (Non-Avoidance), Kombinationen dieser Methoden, Selbsthilfegruppen sowie Intensivtherapien. Zudem werden in der Logopädie gezielte Übungen zur Sprachmelodie, Atmung und präzisen Lautbildung eingesetzt, um die Symptome zu verringern und die Sprechflüssigkeit zu verbessern.

Was ist Stottern?

Stottern ist eine Redeflussstörung, die sich durch auffällige Wiederholungen von Lauten, Silben, Dehnungen sowie hörbare oder stille Blockierungen äußert. Begleitsymptome wie erhöhter Muskeltonus, veränderte Atmung und Mitbewegungen des Körpers sind häufig. Das Stottern kann durch Stress, Aufregung oder Müdigkeit verstärkt werden und wirkt sich auf das Sprachverständnis und die Kommunikationsfähigkeit aus.

Was ist Poltern?

Poltern ist durch ein sehr schnelles und unregelmäßiges Redeflussmuster gekennzeichnet. Dabei verschmelzen Laute, Silben und Wörter, werden ausgelassen oder undeutlich ausgesprochen, was zu Verständnisschwierigkeiten führt. Betroffene Menschen haben oft Probleme mit der klaren Ausdrucksform und der Bildung vollständiger Sätze, was die Kommunikation im Alltag erschwert.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

  • Fluency Shaping: Ziel ist die Veränderung des Redeflusses durch langsameres, kontrolliertes Sprechen

  • Stottermodifikation (Non-Avoidance): Akzeptanz des Stotterns und gezielte Kontrolle der Symptome

  • Kombinationsansatz: Kombination aus Fluency Shaping und Stottermodifikation

  • Selbsthilfegruppen zur psychosozialen Unterstützung

  • Intensivtherapien zur nachhaltigen Verbesserung der Sprechfähigkeit

  • Logopädische Übungen zur Verbesserung von Sprachmelodie, Lautbildung und Atmung

Worauf sollte ich bei der Auswahl eines Logopäden achten?

  • Spezialisierung: Achten Sie darauf, dass der Logopäde/die Logopädin Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Redeflussstörungen bei Erwachsenen hat

  • Therapieansätze: Informieren Sie sich über die angewandten evidenzbasierten Methoden und wählen Sie einen Therapeuten/eine Therapeutin, dessen/deren Ansätze zu Ihren Bedürfnissen passen

  • Empfehlungen: Holen Sie sich Empfehlungen von Ärzt:innen, Betroffenen oder aus Selbsthilfegruppen ein, um einen geeigneten Experten/eine geeignete Expertin zu finden

Häufige Fragen (FAQs) zu Redeflussstörungen bei Erwachsenen

Was sind die häufigsten Ursachen?

Redeflussstörungen bei Erwachsenen können durch neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Multiple Sklerose entstehen. Auch psychische Faktoren, genetische Veranlagungen und andere Schädigungen des Gehirns spielen eine Rolle in der Pathogenese.

Wie unterscheiden sich Stottern und Poltern?

Stottern äußert sich durch Wiederholungen, Dehnungen und Blockierungen von Lauten oder Silben sowie durch begleitende Muskelanspannungen. Poltern ist durch ein schnelles, unregelmäßiges Sprechtempo mit verschluckten Lauten, Silben und Wörtern sowie undeutlicher Aussprache gekennzeichnet.

Welche Symptome weisen auf eine Redeflussstörung hin?

Auffälligkeiten wie häufige Unterbrechungen im Sprechablauf, wiederholte Laute oder Wörter, verlängerte Pausen, undeutliche Lautbildung und Schwierigkeiten beim Satzaufbau sind typische Hinweise auf eine Redeflussstörung.

Wie erfolgt die Diagnose von Redeflussstörungen bei Erwachsenen?

Die Identifikation erfolgt durch Fachärzte, wie Neurologen oder Phoniater, sowie durch Logopäden. Dabei werden die Symptomatik, der Sprechvorgang und mögliche Begleiterkrankungen umfassend untersucht. Die Diagnose orientiert sich auch an Leitlinien und kann eine differenzierte Abgrenzung zu anderen Sprach- und Sprechstörungen beinhalten.

Kann eine logopädische Therapie bei Redeflussstörungen helfen?

Ja, eine evidenzbasierte logopädische Therapie kann die Sprechflüssigkeit verbessern, die Symptomatik verringern und die Lebensqualität der Patienten erhöhen. Methoden wie Fluency Shaping, Stottermodifikation und Intensivtherapien sind bewährte Behandlungsansätze.

Gibt es spezielle Therapieformen für Erwachsene mit Redeflussstörungen?

Ja, neben klassischen Therapieverfahren wie Fluency Shaping und Stottermodifikation gibt es spezielle Intensivtherapien und Selbsthilfegruppen, die individuell auf die Bedürfnisse von Erwachsenen abgestimmt sind und eine nachhaltige Verbesserung ermöglichen.

Disclaimer

Unsere Blogbeiträge dienen dazu, Wissen zu teilen und über verschiedene Störungsbilder und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt und nach aktuellem Wissensstand erstellt – sie können und sollen jedoch keine persönliche medizinische oder therapeutische Beratung oder Behandlung ersetzen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder Fragen zu Ihrer individuellen Situation haben, wenden Sie sich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine erfahrene Therapeutin bzw. einen erfahrenen Therapeuten. Nur im direkten persönlichen Kontakt kann eine passende Diagnose gestellt und eine geeignete Therapieempfehlung gegeben werden.

Wir übernehmen keine Haftung für eventuelle Folgen, die sich aus der eigenständigen Anwendung oder Interpretation der hier dargestellten Informationen ergeben.

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