Auditive Verarbeitungsstörungen
Zusammenfassung
Eine Auditive Verarbeitungsstörung (AVS) ist eine Beeinträchtigung, bei der das Gehirn Geräusche und Sprache nicht richtig verarbeitet, obwohl das Gehör selbst in Ordnung ist. Typische Symptome sind Schwierigkeiten beim Merken von akustischen Signalen wie Sätzen oder Liedern, Probleme beim Erkennen und Verwechseln von Lauten, Schwierigkeiten beim Herausfiltern von Sprache aus Umgebungsgeräuschen, beim Folgen von Gesprächen in Gruppen und bei der Rechtschreibung.
Auditive Verarbeitungsstörung (AVS)
Eine Auditive Verarbeitungsstörung (AVS) ist eine Teilleistungsstörung, bei der das Gehirn akustische Reize und Sprachsignale nicht richtig verarbeitet und wahrnimmt, obwohl das periphere Hörvermögen des Ohrs intakt ist. Betroffene Patienten zeigen Schwierigkeiten in der Verarbeitung und Analyse auditiver Stimuli, was sich besonders in der Lautdiskrimination und im Verstehen von Sprache äußert. Typische Symptome sind Probleme beim Merken von akustischen Signalen wie Sätzen oder Liedern, Schwierigkeiten beim Erkennen und Unterscheiden von Sprachlauten, Herausforderungen beim Herausfiltern von Sprache aus störenden Umgebungsgeräuschen, Schwierigkeiten, Gesprächen in Gruppen zu folgen, sowie Beeinträchtigungen beim Erlernen der Schriftsprache.
Definition der Auditive Verarbeitungsstörung (AVS)
Eine auditive Verarbeitungsstörung (AVS) bezeichnet eine Erkrankung, bei der zentrale Prozesse des Hörens im Gehirn gestört sind. Dabei findet zwar eine normale Reizaufnahme im Ohr statt, jedoch können die auditive Verarbeitung und Wahrnehmung der akustischen Informationen nicht richtig umgesetzt werden. Diese Störung betrifft vor allem die Fähigkeit, Sprachsignale zu analysieren, zu unterscheiden und zu verstehen, was insbesondere im Kindesalter zu Entwicklungsstörungen in der Lautsprache und Schriftsprache führen kann.
Symptome einer Auditive Verarbeitungsstörung
Verminderte Merkfähigkeit und Verarbeitung von akustischen Signalen (z. B. Sätze, Reime, Lieder)
Schwierigkeiten bei der Lautdiskrimination und Unterscheidung ähnlicher Sprachlaute
Verwechseln von Lauten, sowohl in der gesprochenen Sprache als auch in der Schriftsprache
Probleme beim Herausfiltern von Sprache aus störendem Umgebungslärm oder Störgeräuschen
Schwierigkeiten, Gesprächen mit mehreren Sprechern zu folgen
Beeinträchtigungen in der Rechtschreibung und phonologischen Bewusstheit
Im Schulalter: Schwierigkeiten in allen Schulfächern, trotz normaler Intelligenz
Diagnostik der Auditiven Verarbeitungsstörung
Die Diagnostik erfolgt durch eine umfassende Überprüfung der auditiven Funktionen, meist durch Pädaudiologen und Logopäden. Dabei werden verschiedene zentrale Prozesse des Hörens, wie die Analyse, Lokalisation, Lateralisation und das Verstehen auditiver Stimuli getestet. Eine sorgfältige Überprüfung der Hörfähigkeit im Ohr und der kognitiven Funktionen ist notwendig, um andere Ursachen auszuschließen. Die Diagnose „Auditive Verarbeitungsstörung“ wird von Pädaudiologen gestellt.
Therapieinhalte und Therapieziele bei AVS
Verbesserung der lautlichen Diskrimination und phonologischen Fähigkeiten
Förderung der phonologischen Bewusstheit und auditiven Analyse- und Synthese-Funktionen
Einübung von Kompensationsstrategien und Ersatzverfahren zur Unterstützung des phonologischen Arbeitsgedächtnisses
Training der Aufmerksamkeit und der Fähigkeit, Sprachsignale trotz Störgeräuschen zu verarbeiten
Sensibilisierung und Beratung des Umfelds, vor allem der Einrichtungen wie Kita oder Schule zur optimalen Unterstützung im Lernumfeld
Diese Therapiemöglichkeiten zielen darauf ab, die auditive Wahrnehmung und Verarbeitung zu verbessern, um Betroffenen das Verstehen und Umsetzen von Sprache im Alltag und in der Schule zu erleichtern. Dabei werden sowohl sprachgebundene als auch sprachfreie auditive Funktionen berücksichtigt, um die vielfältigen Ausprägungen der AVWS bestmöglich zu behandeln.
Häufige Fragen (FAQs)
Was ist der Unterschied zwischen einer auditiven Verarbeitungsstörung (AVS) und einer Hörstörung?
Eine Hörstörung betrifft das Ohr und die Fähigkeit, Töne wahrzunehmen, während bei einer auditiven Verarbeitungsstörung das Hörvermögen des Ohrs intakt ist. Die Probleme liegen in der Verarbeitung und Interpretation der akustischen Informationen im Gehirn.
Ab welchem Alter kann eine auditive Verarbeitungsstörung diagnostiziert werden?
Die Diagnose ist meist ab dem Vorschulalter, also ab etwa 4 bis 6 Jahren, möglich, wenn Kinder bestimmte auditive Fähigkeiten wie Lautunterscheidung und Richtungshören entwickeln. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine gezielte Förderung.
Welche Symptome deuten bei Kindern auf eine auditive Verarbeitungsstörung hin?
Typische Hinweise sind Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache in lauten Umgebungen, Probleme beim Folgen von mehrteiligen Anweisungen, Verwechslungen ähnlicher Laute, die schnelle Überreizung bei Störgeräuschen, langsames Lesenlernen sowie Probleme mit der Rechtschreibung.
Wie wird eine auditive Verarbeitungsstörung behandelt?
Die Therapie umfasst Übungen zur Verbesserung der Lautdiskrimination, phonologischen Bewusstheit und auditiven Aufmerksamkeit. Zudem werden Strategien vermittelt, um Störgeräusche besser auszublenden und die Sprachverarbeitung zu unterstützen.
Können auditive Verarbeitungsstörungen mit anderen Entwicklungsstörungen zusammen auftreten?
Ja, AVS kann in Kombination mit anderen Entwicklungsstörungen wie Legasthenie, ADHS oder Sprachentwicklungsverzögerungen auftreten. Eine umfassende Diagnostik ist wichtig, um alle Bereiche angemessen zu berücksichtigen und zu behandeln.
Disclaimer
Unsere Blogbeiträge dienen dazu, Wissen zu teilen und über verschiedene Störungsbilder und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt und nach aktuellem Wissensstand erstellt – sie können und sollen jedoch keine persönliche medizinische oder therapeutische Beratung oder Behandlung ersetzen.
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