Kindliche Stimmstörung

Zurück
Kind mit Stimmstörung spricht in ein Megaphon
 

Zusammenfassung

Kindliche Stimmstörungen äußern sich durch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme, die den Alltag der betroffenen Kinder erheblich beeinträchtigen kann. Symptome wie Heiserkeit, Halsschmerzen oder ein behauchter Stimmklang erfordern ärztliche Abklärung, wenn sie länger als zwei Wochen anhalten. Die Behandlung erfolgt spielerisch und umfasst Atem-, Stimm- und Artikulationsübungen. Vorbeugend sollten Eltern als stimmliches Vorbild agieren und auf eine gesunde Kommunikation achten.


Kindliche Stimmstörung: Definition und Symptome

Eine kindliche Stimmstörung, auch Dysphonie genannt, zeigt sich durch Veränderungen im Stimmklang, eine verminderte Belastbarkeit und Beeinträchtigungen in der Fähigkeit, Lautstärke und Tonhöhe zu variieren. Betroffene Kinder fallen oft durch eine vertiefte, raue Stimmlage, verkürzte Sprechatmung und eine erhöhte Muskelspannung im Halsbereich auf. Typische Symptome sind Heiserkeit, Räusperzwang, ein belegter oder behauchter Stimmklang, Stimmversagen (Stimmlosigkeit), Halsschmerzen sowie Missempfindungen im Kehlkopfbereich.

Wann ist eine Behandlung sinnvoll?

Eine ärztliche Untersuchung durch einen HNO-Arzt oder Phoniater ist notwendig, wenn Heiserkeit länger als zwei Wochen ohne erkennbaren Infekt anhält. Dabei werden organische Veränderungen im Kehlkopfbereich ausgeschlossen. Bei Bedarf kann eine Stimmtherapie durch Logopäden verordnet werden. Diese Therapie wird meist ab dem Vorschulalter empfohlen, da unbehandelte Störungen langfristig zu organischen Veränderungen wie Stimmlippenknötchen (sog. "Schreiknötchen") oder Stimmlippenpolypen führen können.

Therapieansatz bei Stimmstörungen

Die Behandlung zielt auf eine Verbesserung des Stimmgebrauchs, der Körperspannung, Atmung und Artikulation ab. Kinder lernen spielerisch, ihre Stimme bewusst zu nutzen und ihre Lautstärke, Tonhöhe sowie Sprechgeschwindigkeit zu kontrollieren. Dabei kommen oft Stimmübungen und bildhafte Hilfen zum Einsatz, etwa die Vorstellung, wie leise eine Maus oder wie laut ein Löwe spricht. Die Stimmleistung wird so im Alltag verbessert und eine Sprechanstrengung reduziert.

Grundlegende Bereiche in der logopädischen Therapie kindlicher Stimmstörungen sind beispielsweise:

  • Wahrnehmung

  • Haltung und Bewegung

  • Atmung und Atemführung

  • Artikulation und Sprechweise

  • Alltagstransferübungen

  • Elternarbeit und -beratung

Prävention von Stimmstörungen

Eltern sollten ein gesundes Vorbild im Umgang mit ihrer Stimme sein, indem sie eine angemessene Lautstärke und gesunde Sprechatmung vorleben. Familieninteraktionen sollten grundlegende Kommunikationsregeln wie gegenseitiges Zuhören und Ausredenlassen oder Reduzierung von Störgeräuschen fördern, um eine gesunde Stimmentwicklung der Kinder zu unterstützen. Zudem ist es wichtig, auf eine Überlastung des Stimmapparates im Kindergarten, in der Freizeit oder beim Singen zu achten.

Häufige Fragen (FAQs) zur kindlichen Stimmstörung

Was sind die häufigsten Ursachen?

Häufig entstehen kindliche Stimmstörungen durch falschen oder übermäßigen Stimmgebrauch, sogenannte funktionelle Störungen. Organische Ursachen können angeborene Fehlbildungen, Kehlkopfentzündungen oder Verletzungen sein.

Ab welchem Alter ist eine Stimmtherapie sinnvoll?

Eine Stimmtherapie wird meist ab dem Vorschulalter empfohlen, da Kinder in diesem Alter gut spielerisch an den bewussten Umgang mit ihrer Stimme herangeführt werden können.

Wie erkennt man eine Stimmstörung bei Kindern?

Typische Symptome sind anhaltende Heiserkeit, eine veränderte Stimmlage, Stimmversagen, Räusperzwang, Missempfindungen im Halsbereich sowie eine verminderte Belastbarkeit der Stimme.

Wie kann man einer kindlichen Stimmstörung vorbeugen?

Eltern sollten als Stimmvorbilder agieren, eine gesunde Sprechatmung und angemessene Lautstärke vorleben sowie Überlastung der Stimme im Alltag, Kindergarten und Freizeit vermeiden.

Wann sollte man mit einem Kind zum HNO-Arzt oder Phoniater gehen?

Bei Heiserkeit, die länger als zwei Wochen ohne akuten Infekt anhält, ist eine ärztliche Abklärung wichtig, um organische Ursachen auszuschließen und gegebenenfalls eine Stimmtherapie einzuleiten.

Disclaimer

Unsere Blogbeiträge dienen dazu, Wissen zu teilen und über verschiedene Störungsbilder und Therapiemöglichkeiten zu informieren. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt und nach aktuellem Wissensstand erstellt – sie können und sollen jedoch keine persönliche medizinische oder therapeutische Beratung oder Behandlung ersetzen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder Fragen zu Ihrer individuellen Situation haben, wenden Sie sich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder eine erfahrene Therapeutin bzw. einen erfahrenen Therapeuten. Nur im direkten persönlichen Kontakt kann eine passende Diagnose gestellt und eine geeignete Therapieempfehlung gegeben werden.

Wir übernehmen keine Haftung für eventuelle Folgen, die sich aus der eigenständigen Anwendung oder Interpretation der hier dargestellten Informationen ergeben.

Zurück
Zurück

Sprachentwicklung: 7. Lebensjahr

Weiter
Weiter

Paukenerguss